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Das schleichende Gift!

Gift, das sofort wirkt, kann erkannt und behandelt werden. Schleichendes Gift, das wissen alle, wird nicht sofort erkannt bzw. der Patient fühlt sich noch durchaus wohl. Deshalb ist es als viel gefährlicher einzustufen. Wenn es zu spät erkannt wird gibt es meist keine Heilungschancen. Das „schleichende“ Gift ist mit der globalen Verschuldungskrise der Staaten dieser Welt gleichzusetzen. Trauriges Extrembeispiel ist Japan. Wie ein drogenabhängiger wird das Schuldenproblem mit noch mehr Schulden und neuen Schulden bekämpft. Kann ein drogenabhängiger mit noch mehr Drogen gesunden? Es sieht so aus, als ob der „Point of no Return“ bereits überschritten ist, was bedeuten würde, dass es eh kein Zurück mehr gibt. Einzig die Bevölkerung eines Staates kann die Politiker bremsen, die es naturgemäß scheuen, extrem unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen und umzusetzen. In nächster Zeit stehen einige schwierige Bürgerentscheide an, wie zum Beispiel in der Schweiz Ende November oder die Wahlen in Griechenland im neuen Jahr. Nur noch das wählende Volk kann den Politikern Einhalt gebieten.

Zugegeben, wir stecken in einer extrem schwierigen Situation. Genau jetzt bedarf es aber auch Politiker, die nicht nur auf Zeit spielen, sondern die wirklichen Probleme anpacken. Die „Drogenspritzen“ der Notenbanken überdecken die wirklichen Probleme nur kurzfristig. Gerade hier liegt das Problem. Der Druck auf die reformbedürftigen Länder weicht und Reformen werden nach hinten verschoben oder gar nicht umgesetzt. Die Lösung Japans: noch mehr Anleiheaufkäufe, noch mehr Liquidität und eine eventuelle Verschiebung der Mehrwertsteuererhöhung von 2015 auf 2017! Keine guten Aussichten für den Drogenabhängigen…