News

Euphorie

Die Notenbanken entziehen den Kapitalmärkten Schritt für Schritt Liquidität und haben in sehr kurzer Zeit die Zinsen äußerst kräftig erhöht. Die Auswirkungen dieser extremen Zinserhöhungsrunde werden sich erst in den kommenden Monaten zeigen. An den Immobilienmärkten sind die Verkäufe zum Stillstand gekommen, da Verkäufer noch von alten Höchstständen träumen und die Käufer nicht mehr vorhanden sind. Nicht so an den Aktienmärkten: der DAX bewegt sich seit einigen Monaten auf hohem  Niveau seitwärts und die US-Werte konnten sogar weiter zulegen. „Gier und Sorglosigkeit“ dominieren die Köpfe der Anleger und vergessen jegliche Absicherung. Das Verhältnis der gehandelten Absicherungsoptionen (Puts) ist zu denen auf steigende Notierungen (Calls) so extrem wie selten. Solche Momente enden fast unausweichlich in stärkeren Einbrüchen, wie zuletzt im Frühjahr 2022. Damals war die Gier der Anleger ähnlich hoch und die Folgen waren hart. Die Konjunkturschwäche wird kommen, das Ausmaß ist noch unbekannt. Der Zinserhöhungszyklus der Notenbanken sollte jedoch in diesem Jahr auslaufen, da die Inflationszahlen sich zu stabilisieren beginnen und auch schon leicht rückläufig sind. Die Kerninflation zeigt sich jedoch hartnäckig, was voreilige Freude auf fallende Leitzinsen verwehren wird. Unsere Einschätzung: Konjunktureinbruch mit hartnäckiger Kerninflation! Sollte dies so kommen, dann wird es ein jähes Erwachen an den Aktienmärkten geben! Wir sind weitestgehend neutral an den Aktienmärkten aufgestellt. Über börsengehandelte Index-Rentenfonds (ETF´s) sind wir zu ca. 1/3 in festverzinslichen langlaufenden Zinspapieren investiert. Wir erwarten aufgrund der Konjunkturschwäche rückläufige Zinsen vor allem bei langlaufenden Rentenpapieren. Zusätzlich sind wir noch zu ca. 10 % in Gold investiert. Sollten die Aktienmärkte kräftig einbrechen sind wir bereit mit viel Liquidität einzusteigen.